Studiengänge

Abschlüsse

Die folgende Seite stellt die verschiedenen Abschlüsse dar, die am Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft erworben werden können.

Der Bachelor (lat. baccalaurea/baccalaureus: „eine/r, die/der mit beerenreichem Lorbeer bekränzt ist") ist ein sogenannter grundständiger Studiengang und die erste wissenschaftliche Qualifikation, die man erwerben kann. Damit ist dieser Abschluss die Voraussetzung, um etwa einen Master studieren zu können. Im Bachelor studiert man nur ein einziges Fach, er wird deswegen auch oft als Monobachelor bezeichnet.

Creditpoints und Veranstaltungen

Um das Studium abzuschließen, wird eine bestimmte Anzahl an Leistungspunkten – sogenannte Creditpoints – benötigt, die durch den erfolgreichen Abschluss von Veranstaltungen erworben werden. Veranstaltungen können Vorlesungen sein, aber auch Seminare, Übungen, Projekt- und Abschlussarbeiten, Sprachkurse, Praktika oder anderes. Jeder Veranstaltung ist ein bestimmter Wert an Creditpoints zugewiesen; durch das Bestehen verschiedenster Veranstaltungen sammelt man die Punkte, bis man 180 erworben hat und in Verbindung mit dem Bestehen der Bachelorarbeit den Abschluss erhält.

Wie genau sich die 180 Punkte im Studiengang aufteilen, ist in der jeweiligen Studienordnung geregelt und unterscheidet sich von Studiengang zu Studiengang. So müssen beispielsweise im Bachelor Digital Philology an der TU Darmstadt 135 Creditpoints aus dem Pflichtbereich erworben werden, der sich auf Gebiete wie die Digitale Philologie oder Linguistik aufteilt. Die restlichen Punkte bekommt man durch den Wahlpflichtbereich, in welchem fachlich relevante Themenschwerpunkte gesetzt werden, den Optionalbereich, in dem man über den eigenen wissenschaftlichen Tellerrand schauen und Veranstaltungen etwa in den Politik- oder den Sportwissenschaften oder auch Sprachkurse belegen kann, und schließlich durch die Abschlussarbeit.

Noten und Abschluss

Der Abschluss im Bachelor ist aber nicht nur von den Creditpoints abhängig. Auch die im Studium erhaltenen Noten spielen eine große Rolle – immerhin setzt sich aus ihnen die Gesamtnote zusammen. Diese Note ergibt sich zum einen aus der Benotung der Abschlussarbeit, zum anderen aber auch aus den Noten, die man im Laufe des Studiums in den verschiedenen Veranstaltungen erwirbt. Dabei werden aber nicht alle Veranstaltungen benotet, und selbst die bewerteten Veranstaltungen können – je nach Studiengang – mit unterschiedlicher prozentualer Gewichtung in die Abschlussnote eingehen. Hat man schlussendlich alle Noten und Creditpoints beisammen, wird der akademische Grad des Bachelors verliehen und einem erfolgreichen Start in den Beruf oder einen weiterführenden Studiengang steht nichts mehr im Weg!

Übrigens: Die genaue Bezeichnung des Bachelors ist vom studierten Fach abhängig. Durch einen Abschluss in einem geisteswissenschaftlichen Fach erhält man den Bachelor of Arts, während man bei einem naturwissenschaftlichen oder technischen Fach den Bachelor of Science bekommt. Hat das Fach eine pädagogische Ausrichtung, bekommt man den Bachelor of Education. Als Regelstudienzeit sind für das Bachelorstudium meist sechs Semester vorgegeben, was aber nicht heißt, dass man nach dieser Zeit zwangsweise fertig sein muss.

Der Joint Bachelor ist dem Monobachelor recht ähnlich. Der Hauptunterschied liegt darin, dass im Joint Bachelor aber zwei Fächer statt nur eines studiert werden. Wie diese Fächer kombiniert werden können, kann von Universität zu Universität verschieden sein; an der TU Darmstadt muss eines der Fächer auf jeden Fall aus dem Fachbereich 2, den Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, kommen. Zur Auswahl stehen hier Digital Philology, Germanistik, Geschichte, Philosophie, Politikwissenschaft und Soziologie. Das andere Fach kann ebenfalls aus diesem Bereich kommen, man kann aber auch stattdessen Informatik, Musikalische Kultur, Sportwissenschaft oder Wirtschaftswissenschaften wählen. Mögliche Kombinationen im Joint Bachelor der TU Darmstadt wären also beispielsweise: Digital Philology und Geschichte, Germanistik und Informatik oder Digital Philology und Germanistik. Nicht möglich wäre etwa eine Kombination aus Sportwissenschaft und Wirtschaftswissenschaften – hier fehlt ein Studienfach aus dem Fachbereich 2.

Creditpoints und Veranstaltungen

Hat man sich für eine Fächerkombination eingeschrieben, läuft das Studium ähnlich dem des Bachelors ab. Auch im Joint Bachelor müssen durch den erfolgreichen Besuch von Veranstaltungen, etwa Vorlesungen, Seminare oder Projekte, Creditpoints als Leistungsnachweise erworben werden. Parallel zum Bachelor sind im Joint Bachelor 180 Punkte zu erwerben. Die Gesamtleistung bleibt also gleich. Der wichtige Unterschied liegt darin, dass diese Creditpoints aber auf zwei Fächer aufgeteilt sind. In jedem der beiden Fächer müssen jeweils 75 Punkte erworben werden. Die restlichen 30 Punkte verteilen sich auf die Bachelorarbeit, die in einem der beiden Fächer oder auch fächerübergreifend geschrieben werden kann, und auf den Optionalbereich, in welchem beispielsweise Sprachkurse und Exkursionen absolviert oder Veranstaltungen fremder Fächer besucht werden können.

Abschluss und Perspektiven

Hat man die vollen 180 Creditpoints erhalten und die Abschlussarbeit bestanden, wird der akademische Grad des Joint Bachelors verliehen und man kann entweder in den Beruf oder einen Masterstudiengang, der auf den Fächergrundlagen der Joint Bachelor Fächer aufbaut, starten. Es ist mit einem Joint Bachelor, in dem man beispielsweise Germanistik und Geschichte studiert hat, also durchaus möglich, einen Master in Germanistik oder Geschichte zu belegen – man ist in dieser Auswahl somit etwas freier als beim Monobachelor. Wie auch im Monobachelor ist aber der Abschluss nicht nur von den Creditpoints abhängig, auch die im Studium und in der Abschlussarbeit erworbenen Noten werden einberechnet und ergeben die Abschlussnote.

Übrigens: Auch im Joint Bachelor ist die genaue Bezeichnung des akademischen Grades von den gewählten Fächern abhängig. Geisteswissenschaftliche Fächer ziehen damit den Joint Bachelor of Arts nach sich, naturwissenschaftliche oder technische Fächer den Joint Bachelor of Sciene. An der TU Darmstadt ist durch die Bedingung, dass mindestens ein Fach aus dem Fachbereich 2 stammen muss, nur ein Joint Bachelor of Arts möglich. Ähnlich zum Bachelor ist für die meisten Studiengänge im Joint Bachelor eine Regelstudienzeit von sechs Semestern vorgesehen. Das soll aber nicht heißen, dass man nach dieser Zeit auf jeden Fall fertig sein muss.

Solltet ihr euch für diesen Studiengang entscheiden, ist zumindest eines der späteren Berufsfelder klar erkennbar: Lehrperson an einem Gymnasium. Dafür muss am Ende des Studiums zunächst das erste Staatsexamen abgelegt werden, auf das dann das 21-monatige Referendariat mit zweitem Staatsexamen folgt. Was passiert aber im Studium bis zum ersten Staatsexamen?

Im Studiengang Lehramt an Gymnasien entscheidet man sich an der TU Darmstadt für eine Kombination aus zwei Unterrichtsfächern. Diese können beispielsweise Deutsch, Geschichte, Biologie, Mathematik oder andere sein. Zusätzlich zu den Veranstaltungen in den beiden gewählten Fächern, die nicht nur fachliche, sondern auch didaktische Schwerpunkte legen, werden sowohl Veranstaltungen in den sogenannten Grundwissenschaften Pädagogik und Psychologie als auch im MINT-Vernetzungsmodul (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) belegt. So soll sichergestellt werden, dass man fachlich-theoretisch optimal auf den Beruf des Lehrenden vorbereitet wird. Neben diese Ausbildung treten die Schulpraktischen Studien, in deren Verlauf man selbst Unterrichtsbesuche an Schulen absolviert und eigene Unterrichtseinheiten hält – in einer Vor- und Nachbereitungsphase wird dieser Prozess reflektiert.

Creditpoints und Abschluss

Zum Abschluss wird im Lehramtsstudium die Examensarbeit geschrieben. Besteht man diese, wird man zu den Examensprüfungen zugelassen, die ebenfalls bestanden werden müssen. Für jede erfolgreich absolvierte Veranstaltung und Prüfung werden Creditpoints als Leistungsnachweise gesammelt, im gesamten Lehramtsstudium müssen 240 Creditpoints nachgewiesen werden. Ebenso werden im Verlauf des Studiums Noten gesammelt, die dann zusammen mit den Noten der Examensarbeit und der Examensprüfungen die Abschlussnote bilden. Für das Studium bis zum ersten Staatsexamen sind als Regelstudienzeit 9 Semester angesetzt. Danach kann man das zweite Staatsexamen anstreben, aber stattdessen natürlich auch einen Master studieren oder eine ganz andere berufliche Laufbahn einschlagen.

Mit dem Bachelor oder dem Joint Bachelor hat man einen grundständigen Studienabschluss erworben. Hat man einen dieser Studiengänge oder das erste Staatsexamen abgeschlossen, kann man einen Masterstudiengang, einen sogenannten konsekutiven Studiengang, anhängen und weitere wissenschaftliche Qualifikationen erwerben.

Dabei kann man sich aber nicht für einen beliebigen Master einschreiben. Jeder Masterstudiengang setzt im Regelfall voraus, dass ein Abschluss als Bachelor, Joint Bachelor oder das erste Staatsexamen in der jeweiligen Fachrichtung vorliegt. Das heißt, dass man beispielsweise mit einem Bachelorabschluss in Physik keinen Master in der Germanistik beginnen kann. Je nach Studienfach und Schwerpunkt kann es vorkommen, dass auch bestimmte andere Voraussetzungen erfüllt sein müssen. So verlangen manche Masterstudiengänge von ihren potentiellen Studierenden beispielsweise die Vorlage von Lateinkenntnissen, eine vorgegebene Anzahl an erworbenen Creditpoints in literaturwissenschaftlichen Veranstaltungen oder spezifische Sprachkenntnisse auf einem hohen Niveau.

Creditpoints, Noten und Abschluss

Das Studium selbst verläuft sehr ähnlich zu den grundständigen Studiengängen. Man belegt verschiedene Arten an Veranstaltungen, um so Creditpoints als Leistungsnachweise zu sammeln und die eigenen wissenschaftlichen Fähigkeiten weiter auszubauen. Ebenso wird das Masterstudium mit einer Abschlussarbeit beendet, die zusammen mit den restlichen im Studium erworbenen Noten die Abschlussnote bildet. Im Unterschied zu den grundständigen Studiengängen müssen im Master aber nur 120 Creditpoints gesammelt werden. Je nach Studiengang ist es hier auch wieder verschieden, auf welche Bereiche diese Punkte aufgeteilt sind. Die geringere Anzahl an Creditpoints zieht zudem eine kürzere Studienzeit nach sich. Für einen Masterstudiengang sind meist vier Semester als Regelstudienzeit angesetzt. Das Studium muss aber nicht in dieser Zeit abgeschlossen werden.

Wie auch beim Bachelor und Joint Bachelor ist die genaue Bezeichnung des Masters vom Studienfach abhängig. Ein Abschluss in einem geisteswissenschaftlichen Fach zieht demnach den Master of Arts nach sich, eine pädagogische Ausrichtung bringt den Master of Education ein, während bei naturwissenschaftlichen oder technischen Fächer der Master of Science verliehen wird. Möchte man nach dem Master eine universitäre Laufbahn einschlagen, ist dieser Abschluss im Regelfall die Voraussetzung, um eine Dissertation zu beginnen.